Das kanalcodierte Signal muss noch an die physikalischen Eigenschaften des Übertragungskanals
angepasst werden.
Hier wird festgelegt, wie das Signal mit Hilfe des zur Übertragung zur Verfügung stehenden
physikalischen Mediums, z.B. Licht, Spannung, EM-Welle, übertragen wird. Mit Hilfe einer
angepassten Leitungscodierung kann das Signal innerhalb gewisser Grenzen
spektral geformt werden. Zum Einsatz kommen die unterschiedlichsten Arten von Leitungscodes.
Das kanalcodierte Signal ist prinzipiell ein Bitstrom, der aus zwei unterschiedlichen Zuständen (0
und 1) besteht. Als einfachste und naheliegende Leitungscodes
kommen also binäre Leitungscodes in Frage. Fasst man mehrere Bits des
kanalcodierten Signals zusammen, kann durch eine digitale Modulation die
Kanalkapazität deutlich gesteigert werden.
Binäre Leitungscodes
Binäre Leitungscodes ordnen den logischen Zuständen 0 und 1 zwei definierte Pegel zu. Die Art
der Zuordnung hängt vom speziellen Leitungscode ab. Diese Art
der Leitungscodierung ist einfach zu realisieren, hat aber den Nachteil, dass der Übertragungskanal
relativ schlecht ausgenutzt wird. Eine hohe Übertragungsrate bedingt automatisch eine hohe
Grenzfrequenz. Da Kupferleitungen einen ausgeprägten Tiefpass-Charakter besitzen, ist eine
Signalübertragung über längere Strecken auf diese Weise nicht machbar.
NRZ-Code
Beim NRZ-Code (None Return to Zero Code) geht
der Signalpegel schwankt der Signalpegel zwischen zwei Werten.
Unipolare NRZ-Codierung
Bei der unipolaren NRZ-Codierung besitzt das leitungscodierte Signal nur zwei Pegel, die
beide die selbe Polarität haben. Meist ist einer dieser Pegel die Null. Diese Art von NRZ-Codierung
lässt sich einfach direkt mit Digitalbausteinen realisieren.
Abbildung: Unipolare NRZ-Codierung
Vorteile:
Schaltungstechnisch mit sehr geringem Aufwand realisierbar
Nachteile:
keine Taktrekonstruktion möglich.
elektrische Übertragungsleitungen müssen galvanisch gekoppelt sein.
nicht gleichanteilsfrei
Bipolare NRZ-Codierung
Bei der bipolaren NRZ-Codierung besitzt das leitungscodierte Signal zwei Pegel, die
unterschiedliche Polarität haben.
Abbildung: Bipolare NRZ-Codierung
Vorteile:
Geringerer Gleichanteil als bei unipolarer Codierung.
Nachteile:
keine Taktrekonstruktion möglich.
elektrische Übertragungsleitungen müssen galvanisch gekoppelt sein.
nicht gleichanteilsfrei
RZ-Code
Beim RZ-Code (Return to Zero Code) geht der
Signalpegel nach einem halben Takt wieder zurück auf Null.
Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten der Pegelzuordnung, die gängig sind.
Unipolare RZ-Codierung
Bei der unipolaren RZ-Codierung besitzt das leitungscodierte Signal nur zwei Pegel, wovon
einer Null ist. Diese Art von RZ-Codierung lässt sich einfach direkt mit Digitalbausteinen
realisieren.
Abbildung: Unipolare RZ-Codierung
Vorteile:
Taktsignal bedingt rekonstruierbar
Schaltungstechnisch mit geringem Aufwand realisierbar
Geringerer Gleichanteil des Signals
Nachteile:
Höhere Bandbreite zur Übertragung nötig
geringe Bit-Übertragungsrate
Bipolare RZ-Codierung
Bei der bipolaren RZ-Codierung besitzt das leitungscodierte Signal nur zwei Pegel
unterschiedlicher Polarität. Nach einer halben Taktperiode kehrt das Signal nach Null zurück.
Abbildung: Bipolare RZ-Codierung
Vorteile:
Taktsignal rekonstruierbar
Signalleitungen müssen nicht zwingend galvanisch gekoppelt sein
Geringer Gleichanteil des Signals
Nachteile:
Höhere Bandbreite zur Übertragung nötig
geringe Bit-Übertragungsrate
Manchester Codierung
Bei der Manchester Codierung liegt die Information nicht in den
unterschiedlichen Signalpegeln, sondern in den Wechseln von einem Pegel zum anderen in der Mitte der
Signalperiode, also in den Taktflanken.
In der Definition nach IEEE 802.3 bedeutet eine fallende Taktflanke eine Null und eine
steigende Taktflanke eine Eins.
Abbildung: Manchester Codierung nach IEEE 802.3
Vorteile:
Taktsignal rekonstruierbar
Signalleitungen müssen nicht galvanisch gekoppelt sein